Dez 12

Segeln

Antoine de Saint-Exupery erkannte bereits: „Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer!“ Damit brachte er es auf einen Punkt, es ist die Liebe zum Meer und zu seiner unendlichen Weite, die die Segler eint. Selbst der erste Segler müsste von dieser Sehnsucht getrieben worden sein, um über die noch unbekannten Gefahren hinwegsehen zu können.
Segeln – vom Altertum bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wichtigstes Instrument für Handel und Wirtschaft und heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung oder einfach nur eine Lebenseinstellung für alle, die dem Ruf des Meeres nicht widerstehen können.
Zur Grundausstattung eines Segelschiffs gehört ein Segel, das mit Hilfe des Windes dem Schiff Antrieb gibt. Die Größe des Schiffes kann variieren. Die Entwicklung der heutigen Vielfalt der Segelboote reicht bis weit in die Antike zurück.

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Apr 08

Kulturelles

Die Segel-Thematik wird in vielen kulturellen Bereichen immer wieder aufgegriffen.
Literarisch wird das Segeln nicht nur in der Fachliteratur verarbeitet, sondern findet sich auch in Romanen und autobiografischen Werken wieder. Bekannt sind auch die Shantys, die sich im 15. Jahrhundert entwickelten. Es handelt sich dabei um Lieder, die unterstützend zur harten Arbeit wirkten. Ähnlich wie beim Militär wird solo ein Reim vorgesungen, der dann von der gesamten Mannschaft nachgesungen wird oder durch Kehrreimzeilen begleitet wird. Ein bekanntes Lied für kurze Tauarbeiten ist z.B. „What shall we do with the drunken sailor?“.
Viele Redewendungen der Seemannssprache finden sich auch heute in unserer Alltagssprache wieder. Streicht jemand die Segel, so drückt man damit aus, dass er aufgibt. Nimmt man jemanden den Wind aus den Segeln, schwächt man seine Argumentation und bremst ihn dadurch aus.

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Mrz 15

Yachtbräuche

Ein allgemein bekannter Brauch ist das Zerschlagen einer Sekt- oder Champagnerflasche am Rumpf des Bootes zur Schiffstaufe.
Ein besonderes Kennzeichen von Yachten ist die Beflaggung, die aus der eigenen Nationalflagge, einer kleinen Gastlandflagge und einem Clubstander des eigenen Segelvereins besteht. Teilweise ist es noch Brauch, eine Flaggenparade durchzuführen. Die Nationalflagge und Gastlandflagge werden morgens gehisst und abends wieder eingeholt.
Das Leben von Yachtführern ist von einer traditionellen Höflichkeit geprägt. Beim Anlegen einer Yacht signalisieren Einheimische Hilfsbereitschaft. Muss man sehr nah oder sogar längsseits an eine andere Yacht gehen, gebietet es sich, höflich um Erlaubnis zu fragen, welche regelmäßig erteilt wird.

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Feb 27

Gesetzliche Vorschriften

Der Führer eines Segelbootes muss in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen über eine entsprechende Erlaubnis verfügen. Zunächst wird unterschieden, ob das Boot auf einem Binnengewässer oder auf See geführt wird. Zum Führen eines Sportbootes auf Binnenschifffahrtsstraßen mit einer Länge (ohne Bugspriet) von weniger als 15 m berechtigt der Sportbootführerschein Binnen ab einem Alter von 14 Jahren. Bei motorisierten Sportbooten mit mehr als 5 PS (3,68 kW) beträgt das Mindestalter 16 Jahre. ( Read more )

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Feb 14

Der Segelsport

Das Segeln ist seit 1900 eine olympische Sportart. Es werden Regatta- und Fahrtensegeln voneinander unterschieden.
Beim Regattasegeln starten zwei oder mehrere Teams gleichzeitig, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Es wird hierbei zwischen Jollenregatten und Hochseeregatten, die mehrere Monate andauern können, unterschieden. Die Boote werden in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Die Einheitsklasse zeichnet sich dadurch aus, dass kleine Kielboote und Jollen identisch im Rumpf, Mast und manchmal auch Segel sind. Dadurch wird eine gleiche Ausgangssituation für alle Teilnehmer geschaffen. Bei größeren Yachten ergibt sich das Problem, das nicht ausreichend gleiche von ihnen an einem Wettkampf teilnehmen. Daher treten sehr unterschiedliche Boote gegeneinander im Wettkampf an. Auf Grundlage einer Ausgleichsformel soll eine größtmögliche Gerechtigkeit aller Boote zueinander geschaffen werden. Statt einer Ausgleichsformel zu nutzen, können die Boote auch nach Konstruktionsklassen eingeteilt werden. Hierbei wird eine speziell entwickelte Formel zugrunde gelegt. Nach dieser Formel dürfen bestimmte Werte (z.B. Größe des Segels, Mast etc.) nicht überschritten werden. Nur wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, darf das Boot in der Konstruktionsklasse teilnehmen. ( Read more )

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Jan 29

Segelmanöver und Segelpraxis

In der Praxis werden die bestimmten Einstellungen eines Segelbootes Trimm genannt. Diese haben u. a. Einfluss auf Geschwindigkeit und Stabilität des Bootes. Durch den Gewichtstrimm wird das Boot durch Beeinflussung des Gewichts, z. B. Gewichtsverlagerung der Mannschaft, eingestellt. Der auf Erfahrung beruhende Segeltrimm ist die gezielte Veränderung (z.B. Winkel) der Segel.
Wie ein Boot sich bewegen wird, ist abhängig davon, in welchem Winkel der scheinbare Wind zur Längsachse steht – Kurse zum Wind. Fällt der Winkel mit 90° ein, spricht man von „Halber Wind“. Außerdem wird nur unterschieden zwischen Am-Wind-Kurs (weniger als 90°, Wind von vorn kommend), Raumschotskurs (Wind schräg von hinten) und Vor-Wind-Kurs (Wind genau von hinten). Verändert man die einzelnen Kurse spricht man von einem Segelmanöver. Die Kursänderungen spielen insbesondere beim Kreuzen eine große Rolle. Liegt ein bestimmtes Ziel in der Richtung, aus der auch der Wind kommt, muss der Segler häufige Wendemanöver durchführen, um das Ziel zu erreichen. Daraus entsteht eine Zick-Zack-Bewegung des Bootes. Ein weiteres lebensrettendes Manöver ist das Mann-über-Bord-Manöver, bei dem es darauf ankommt das Boot wieder zur über Bord gegangenen Person zurückzubringen. ( Read more )

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Jan 12

Physikalische Grundlagen des Segelns

Um ein Segelschiff vorantreiben zu können, bedarf es zunächst Wind. Der Wind hat dabei zwei Auswirkungen zur Folge: Winddruck auf das Segel und Windströmung um das Segel.
Trifft der Wind auf das Segel, wird durch dieses ein Widerstand erzeugt, was wiederum für den Antrieb des Segelschiffes sorgt. Der Rumpf wird bei genauer Betrachtung vom Segel mitgezogen. Da die Luftströmung an der Stelle des Segels unterbrochen wird, drückt der Wind zur Beseitigung des Widerstands auf das Segel. Dieses Phänomen wird bei der Windmühle genutzt, wobei das Wegdrängen des durch die Flügel hervorgerufenen Widerstandes die Bewegung des Windrades auslöst. Rahsegel können diese Form der Windnutzung am besten Umsetzen, da sie anders als die Schratsegel mehr Fläche für den Widerstand bieten. Mit Schratsegeln kann die Windströmung um das Segel besser genutzt werden. ( Read more )

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Dez 26

Teile eines Segelschiffes

Die Basis eines jeden Schiffes bildet der aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehende Rumpf. Zur Verringerung der Abdrift oder zur Stabilisierung des Schiffes in Seitenlage weist der Rumpf an seiner Unterseite eine Flosse auf. Multihulls sind Schiffe, die aus zwei oder drei parallel verbundenen Rümpfen bestehen.
Die Segel können nach alter Tradition viereckig sein (sog. Rahsegel) oder nach moderner Schiffsbauweise dreieckig (sog. Schratsegel). Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass sie schneller und wendiger geführt werden können. Ein weiteres Segel ist der Spinnaker, kurz: Spi, welches zwar auch dreieckig ist, aber im Gegensatz zum Schratsegel an zwei Schoten vor dem Wind gefahren wird. Dadurch erhält es seine typisch ballonartige Form.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Rigg oder auch Takelage genannt. Dazu gehören Mast, Baum und stehendes und laufendes Gut. Das meist aus Stahldraht zusammengesetzte stehende Gut dient dem Abstützen des Masts. Alles Tauwerk, das zum Einstellen der Segel benötigt wird, wird als laufendes Gut bezeichnet.

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Dez 16

Die Geschichte des Segelns

Bereits die Ägypter bereisten den Nil, das Mittelmeer und das Rote Meer mit einem Segelschiff. Archäologische Funde aus dem Jahr 3.500 v. Chr. können dies belegen. Anhand von Zeichnungen auf einer ägyptischen Totenurne von 5.000 v. Chr. reichen die Ursprünge des Segelns noch viel weiter zurück. Diese Schiffe konnten zwar auch durch das Rudern vorangetrieben werden, wiesen aber auch bereits Segel auf, die aufgrund ihrer flexiblen Befestigung auch bei seitlichem Wind genutzt werden konnten.
Als die Segelschiffe mit Auslegerkanus (ca. 3000 v. Chr.) ausgestattet wurden, konnte der Rumpf eines Schiffes schmaler konstruiert werden, um somit höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. ( Read more )

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